Montag, 19. März 2018

Leipziger Buchmesse und jede Menge Idioten

Am Wochenende fand in Leipzig die Buchmesse statt. Klar, dass ich als bekennender Bücherfreund dort nicht fehlen durfte.
Und so traf ich mich am Samstag früh mit einem befreundeten Pärchen am Bahnhof und wir fuhren gemeinsam mit ihrem Auto nach Leipzig. Eine Fahrt, die eigentlich knapp zwei Stunden dauert. Aus diesen zwei Stunden wurden dann ganz schnell fünf Stunden und es wurde ein Tag, den man am liebsten wieder streichen würde.
Bis zur A24 kamen wir gut durch, ab dem Schkeuditzer Kreuz standen wir dann im Stau. Und damit war teilweise wirklich stehen gemeint. Dort auch wieder toll zu beobachten, wie die Menschen in der Fahrschule aufgepasst haben. LKWs, welchen auf der linken Spur, auf der es minimal schneller vorwärts ging, alle überholten und PKWs, welche Mitten auf der Spur standen. Hektisch wurde es dann, wie sollte es auch anders sein, als ein Martinshorn erklang. Zum Glück "nur" ein Polizei-Auto, welches sich durch die improvisierte Rettungsgasse kämpfte. Ich verstehe einfach nicht, was daran so schwer ist. Wenn es staut die linke Spur nach ganz links und der Rest nach ganz rechts. Und LKWs bleiben auf ihrer verdammten rechten Spur, auch wenn es da länger dauert. Sonst gefährdet man Menschenleben, wenn die Rettungskräfte nicht durch kommen.
Auf jeden Fall musste meine Freundin dann dringend auf die Toilette. Zwischenzeitlich haben wir ja komplett gestanden und sie hätte durchaus schnell raus hüpfen können, aber das war ihr irgendwie zu doof. Also heulte sie uns lieber die Ohren voll. ;)
Nach etwa einer Stunde gejaule entschied sich ihr Freund, einfach auf die linke Spur zu wechseln, wo der Verkehr einigermaßen rollte und einfach zwei Abfahrten weiter zu fahren. Ich hatte in der Zwischenzeit heraus gefunden, dass an besagter neuer Abfahrt ein bekanntes Fast Food Restaurant stand, welches als Klozuflucht genutzt wurde. Danach bewaffneten ihr Freund und ich uns noch mit einem Kaffee und weiter ging die bunte Fahrt. Diesmal dann auf den Landstraßen beziehungsweise durch die Stadt.
Nach vier einhalb Stunden erreichten wir endlich das Messegelände, aber ein Ende der Fahrt war noch lange nicht in Sicht, denn irgendwo musste das Auto ja noch abgestellt werden. Eine weitere halbe Stunde verging, in der wir darauf warteten endlich auf den Parkplatz zu kommen.
Völlig abgekämpft waren wir gegen halb zwei dann endlich auf der Messe. Die Messe an sich war ganz schön. Nur wirklich sehr voll, auch wenn viele Leute auf den Bahnhöfen festsaßen, da der Bahnverkehr auf Grund des starken Schneetreibens zwischenzeitlich eingestellt wurde. Ich mag mir kaum vorstellen, was gewesen wäre, wenn der Strom an Menschen auch noch dort gewesen wäre.
Aber im Großen und Ganzen denke ich nicht, dass ich noch einmal dort hinfahre. Irgendwie hat es mich nicht so richtig überzeugt. Immerhin kann ich auch in eine normale Buchhandlung gehen und dort schauen, was es neues gibt. Gut vielleicht findet man dort einige kleinere Verläge nicht, aber auch dafür gibt es Buchläden oder Online-Shops.

Noch turbulenter als die Hinfahrt, wurde aber die Rückfahrt.
Wir waren gegen 17.20 Uhr am Auto auf dem Parkplatz. Erstmal mussten wir das Auto freischippen, da es die ganze Zeit über weiter geschneit hatte. Zum anderen waren wir um 19.15 Uhr dann endlich vom Parkplatz runter auf der Straße Richtung Autobahn. Es ging wirklich nichts mehr auf dem Parkplatz, zumindest in unseren hinteren Reihen.
Wie kann man bei einem so großen Parkplatz bitte nur eine Ausfahrt haben???
Ich bin zwischendurch wieder ausgestiegen und nach vorne gelaufen um zu schauen, woran es liegt, dass es so stockt und mir einfach die Beine vertreten, da ich nen absoluten Hyperaktivitäts-Knall bekommen habe. Die ganze Zeit still im Auto sitzen und nichts geht, bekam mir einfach nicht. So habe ich mich etwas bewegt und versucht Spannung abzubauen.
Als unsere Reihe sich dann endlich in Bewegung setze gab es natürlich noch ein paar Idioten, die viel später kamen und so noch in der Parkbucht waren, während auf dem Weg schon viele standen. Diese Idioten haben natürlich nicht eingesehen zu warten, sondern sind einfach ohne Rücksicht auf Verluste gefahren.
Mein Highlight: Ein Berliner, welcher einfach drängelnd vor fährt. Anfängt zu hupen, als die Dame hinter uns ihn nicht reingelassen hat und dann laut hupend einfach weiter fährt. Als er merkte, sie lässt ihn nicht rein und er würde in sie reinfahren, riss er das Lenkrad herum und fuhr fast meinem Kumpel hinten in das Auto rein.
Endlich unfallfrei auf der Autobahn angekommen fahren wir gemütlich mit 120 km/h auf der rechten Spur. Hinter uns ein Reisebus, vor uns ein LKW. Mein Kumpel setzt zum Überholen an, er blinkt, schaut in den Spiegel, macht einen Schulterblick und zieht dann auf den mittleren Fahrstreifen. Man hört nur noch wildes Hupen und ich sah den Bus schon in meiner Seite stehen. Zum Glück hat mein Kumpel schnell reagiert und ist zurück auf die rechte Fahrspur gefahren. Der Reisebus sogar mit Anhänger, wie man dann sehen konnte, fuhr dann wild hupend und gestikulierend an uns vorbei. Nach etwa zwei Minuten war er aus unserem Sichtfeld verschwunden und dabei fuhren wir immer noch 120 km/h. Ich vermute, dass so ein Reisebus mit Anhänger maximal 100 km/h fahren darf. Wenn nicht sogar nur 80 km/h, die er nie im Leben gefahren ist.
Ich hatte erstmal ne ordentliche Panikattake und dankte mir selbst, dass ich zur absoluten Sicherheit immer nen Blister Promethazin zur Beruhigung und Anspannungslinderung in der Geldbörse habe.
Wir steuerten dann den nächsten Rasthof auf der Autobahn an, um das Auto zu tanken. Eine der Tanksäulen kaputt, also stellten wir uns hinter ein Berliner Auto und warteten. Nach 5 Minuten kam die Fahrerin auch endlich zurück mit einem kleinen Kind an der einen Hand und in der anderen Hand eine Flasche Scheibenwischwasser. Ich sage noch im Spaß: "Wetten, sie füllt das jetzt noch auf?"
Und was soll ich sagen, sie öffnet die Motorhaube, und gestikuliert uns, dass wir tanken können. Als mein Kumpel nicht reagiert, kommt sie an seine Seite: "Also ich habe gar nicht getankt und möchte auch gar nicht tanken. Sie können gerne ranfahren und tanken." Ja genau, wenn sie an der Tanksäule steht und alles blockiert. Warum kann man nicht einfach weiter fahren, auf einem normalen Parkplatz anhalten und sein Wasser auffüllen? Nee lieber blockiert man eine komplette Tanksäule einfach so.
Wir waren richtig bedient und sind dann rückwarts an eine andere Tanksäule gefahren. Die Dame hat nur verständnislos den Kopf geschüttelt. So frustrierend, wenn die Menschen dann auch noch denken, dass sie im Recht sind.
Zum krönenden Abschluss wollten wir wieder auf die Autobahn rauf fahren, da kam von links aus diesem für Großtransporte gesperrten Bereich ein Schneeschieber geschossen und fuhr uns auch noch fast in die Seite. Als er dann vor uns auf der Spur fuhr, sah man nur noch Funken fliegen, da er sein Schiebeblech zu tief gesetzt hatte und nun das Metall auf der Straße schliff.
Mein Kumpel hat nur noch überholt und sich seinen Teil gedacht.
Nach dem Tag konnte uns so schnell nichts mehr schocken. Und ich blieb trotz jeder Menge Anspannung, Langeweile und Panikattacken dabei nicht zu rauchen. Ich glaube früher hätte ich dafür mehr als genug Gelegenheiten gehabt und es fiel mir zwischendurch auch relativ schwer.
Wir haben es immerhin Unfallfrei nach Hause geschafft und haben für die Rückfahrt auch nur vier Stunden gebraucht. Zwei davon haben wir auf dem Parkplatz zu gebracht.
Ich bin zu Hause dann auch sofort in mein Bett gefallen und habe bis nächsten Morgen durch geschlafen.

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