Montag, 25. März 2013

Ein paar Nadelstiche später

Mein Tag startete mit einer guten Tat. Und das sogar im hellen! Ich öffnete die Augen um 6 Uhr und es war einfach mal hell. Nicht mehr im dunkeln aufstehen hat echt was. Aber leider bleibt es nicht mehr lange so, denn wenn die Uhr wieder eine Stunde vor gestellt wird ist es wieder dunkel.
Nach einem Frühstück und einem Liter Saft fuhr ich mit der Straßenbahn in die Stadt und traf mich dort mit meiner FSJ-Kollegin Cassie und wir gingen zusammen zum Blutspendezentrum in unserer Stadt. Meine erste Plasmaspende stand an. Allgemeine Untersuchung und Gespräch mit der Ärztin vergingen und so gelangte ich dann in den Raum mit den Liegen und diesen ganzen (für mich) komischen Geräten. Auf die Liege rauf, Nadel in den Arm und los ging der Spaß für 45 Minuten. Dabei lief der Fernseher mit einer Dokumentation von N24 über Flut und Vulkane. War echt sehr interessant. 
Nach dem Spenden gab es wieder das Problem, dass mein Blutdruck zu sehr abgerutscht ist. Von 140 zu 80 auf 110 zu 70. Ist jetzt auch nicht besonders niedrig, aber der Abfall bereitete ihnen auch schon das letzte mal Sorgen. Also musste ich noch eine Weile sitzen bleiben und einen Kakao schlürfen. Auch konnte die Schwester nach der Spende keinen Puls finden, nach einer Weile rumtasten, hatte sie ihn dann doch endlich gefunden.
Ich nahm dann danken mein Geld entgegen und verabschiedete mich für 4 Monate, die ich jetzt erst mal von der Spende gesperrt bin.
Denn nach dem ich das Spendezentrum verlassen habe, bin ich mit Cassie zu meinem Piercer gelaufen. Zu früh angekommen warteten wir dann noch kurz vor der Tür. Als er dann öffnete traten wir ein und ich äußerte meine Wünsche, Industrial und Nostril. Er schaute erst kurz und überlegte. Bei Nostril fragte er nochmal nach ob es Nasenflügel sei, was ich bejahte. Er bat mich und Cassie Platz zu nehmen und bereitete alles vor. Zwischendurch kam noch die Frage, was ich den für Schmuck in die Nase möchte. Als ich meinte ich hätte gerne einen Ring, verschwand er wieder und rief mich dann nach hinten in das Piercingzimmer. Er fragte welche Nasenseite und welches Ohr. Ich erklärte ihm, dass es rechtes Ohr (linkes hat schon Helix und Tragus) und linker Nasenflügel (Lippe ist unten rechts) wird. Er fragte mit was wir anfangen wollten und ich ließ ihn entscheiden, denn ich wollte ja sowieso beides haben. Also fingen wir mit der Nase an. Er setzte den Punkt zum Stechen mit Edding und fragte ob das so okay sei, was ich bejahte. Dann nahm er den Nasenflügel in die Zange und setzte die Braunüle an. Ich mach in diese Momenten immer die Augen zu, aber dennoch merkte ich den Piekser. Ich muss sagen, dass jedes andere Piercing bis jetzt ein Klacks war gegenüber der Nase. Ich weiß nicht, wer sich schon mal ein Haar aus der Nase entfernt hat und einen Pickel unten an der Nase hatte und sich diesen ausgedrückt hat. So ähnlich fühlt es sich an. Es war echt kein schöner Schmerz. Mein linkes Auge fing auch sofort an zu laufen. Mein Piercer fummelte noch den Ring rein und Kugel drauf, dann reichte er mir ein Taschentuch für das Auge. Ein weiterer Kunde betrat vorne den Raum und er ging erstmal kurz raus. In der Zeit kam ich halbwegs wieder zur Ruhe, denn ich hatte ja eigentlich noch den größten Teil vor mir. Er kam wieder rein, wechselte die Handschuhe und fragte dann, wie ich den Stab im Ohr haben wollte. Da ich auf dem Handy ein Foto habe, wo ich es richtig gut finde, zeigte ich ihm dieses und er legte die Braunüle neben das Ohr und ihm fiel auf, dass er eine falsche genommen hatten mit der es sehr knapp werden würde den Schlauch einmal über das Ohr zu bekommen. Er versetzte sie nochmal und setzte die Punkte neu, so dass der Schlauch jetzt reichte. Er fragte auch hier wieder, ob es so okay sei und zeigte mir auch im Spiegel den Verlauf. Ich bejahte und schloss die Augen. Er desinfizierte das Ohr und setzte an. Leider sagte er vorher noch bescheid und ich spannte mich innerlich an und hoffte nicht zu zucken. Er pickste zu erst die Stelle die am Kopf ist, welche schwerer geht und somit auch mehr weh tat. Sonst war es ein einziges Gedrücke am Ohr, also ich habe den zweiten Stecher gar nicht mehr gemerkt, denn irgendwie tat alles weh. Nur irgendwie einen Druck von außen. Also Industrial ist vom Schmerzgrad auch nicht ohne, allerdings auch verständlich, da hier ja zwei Löcher gestochen werden müssen. Ich würde es auf Platz zwei einordnen, hinter der Nase. Selbst mein frei Hand gestochenes Tragus, was sehr langsam gestochen wurde, um es nicht schief zu stechen, tat weit aus weniger weh. Er erklärte mir, dass er am Ohr noch einen Plastikstecker verwendet hat, da die Temperaturen draußen noch nichts anderes zu lassen und da er weiß, dass meine Ohren da sehr zickig sind hat er sich so entschieden. In zwei Wochen soll ich wieder kommen um den Stab kürzen zu lassen. Er hofft, dass es dann etwas wärmer geworden ist.
Dann gab es noch die allgemeine Pflegeanleitung und zum Schluss wurde ich noch 80 Euro los. 30 Euro für die Nase und 50 Euro für das Ohr. Sind sehr humane Preise, in einigen Studios habe ich schon von 70 bis 80 Euro alleine für das Ohr gehört.
Direkt nach dem Stechen tat es auch noch weh und durch das Wasser was sich im Auge gesammelt hatte, musste ich erstmal Nase putzen, wenn man es denn Nase putzen nennen kann. Ich habe halt Taschentuch hingehalten und dann das andere Nasenloch zugehalten und dann gepustet.
Jetzt merke ich beide kaum noch, außer wenn ich unverhofft gegen komme, was mir beim Industrial häufiger passiert, wenn ich mich zum Beispiel am Kopf kratzen möchte. 
Ich muss sagen, dass ich echt zufrieden bin mit meinen beiden neuen Piercings. Auch wenn es die beiden schmerzhaftesten waren, würde ich sie immer wieder machen lassen, denn sie sind dennoch echt schön. Werde euch auf dem Laufenden halten, was die beiden so treiben.

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